Höhere Schwankungen bei der Geldanlage durch Notenbanken

In den nächsten Monaten und Jahren wird es für Investoren genauso wie für Kleinsparer schwerer werden, für freies Kapital eine geeignete Rendite zu erwirtschaften. Der Grund dafür liegt….

einerseits an den Kursen für Anleihen und Aktienindizes und andererseits in der zu erwartenden Trendumkehr in der Geldmarktpolitik der Notenbanken. Ein Engagement in Aktien, z. B. direkt in den DAX als ETF brachte in den vergangenen 5 Jahren eine gute Rendite. Auch wer konservativ in Festgeld anlegte und beispielsweise 2009 für 10 Jahre Geld auf einem Festgeldkonto deponierte, konnte sich über eine solide Rendite freuen.

 

Aktien- und Anleihen-Kurse auf hohem Niveau

Inzwischen haben Aktien und Anleihen Allzeithöchstkurse erreicht. Die Abbildung zeigt den Kursverlauf des Euro Bund Futures, der die Entwicklung einer idealisierten 10jährigen Bundesanleihe darstellt und ein Zins Future ist. Bei Anleihen verhalten sich Kurse und Zinsen invers, hohe Kurse bedeuten also niedrige Zinsen.

 

Entwicklung des Euro Bund Futures – 10 Jahre

Abb. 1: Kursentwicklung des Euro Bund Future von 2004 – 2014. Datenquelle:  http://www.boerse-frankfurt.de/de/futures/euro+bund+future+DE0009652644/charts

 

10 jährige Bundesanleihe bei 0,67%, Festgeld bei 2,60% Zinsen

Die 10 jährige Bundesanleihe rentierte beispielsweise am 19.12.2014 mit nur noch 0,67%, so niedrigen Zinsen wie noch nie. Im Vergleich dazu sind zum selben Stichtag maximal 2,60% für Festgeldzinsen mit ebenfalls 10 jähriger Laufzeit möglich. Da die Inflation um 1% pendelt, bleibt für den Festgeldsparer auch real etwas von den Zinsen übrig.

 

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Der Deutsche Aktienindex DAX hat in den vergangenen 6 Monaten mehrmals ein Allzeithoch erreicht. Viele Analysten und auch der Internationale Währungsfonds, sehen als wesentliches Treibmittel für die Aktienkurse die sehr lockere Geldpolitik der Nationalbanken, die nach der Finanzkrise viel Geld in  den Bankensektor gepumpt haben. Im Wesentlichen zur Stützung der Finanzsysteme. So hat die amerikanische Notenbank (FED) jahrelang jeden Monat für 85 Milliarden US Dollar Staatsanleihen gekauft und damit die langfristigen Zinsen nach unten gedrückt.

 

Die US Notenbank dreht den Geldhahn noch 2014 zu

Ein Ende der lockeren Geldpolitik wird in den USA bereits realisiert. Die amerikanische Notenbank hat seit Beginn  2014 angefangen, den Geldstrom jeden Monat um 10 Milliarden US Dollar zu verringern. Und seit Oktober 2014 ist der Geldfluss ganz versiegt: Die FED hat ihr Anleihe Ankaufprogramm eingestellt. (Quelle: http://www.federalreserve.gov/newsevents/press/monetary/20141217a.htm). Die amerikanische Notenbank wird voraussichtlich in 2015 auch die Leitzinsen wieder anheben, da sich die Wirtschaft wieder belebt.

Der überwiegende Teil der Analysten erwartet für diesen Fall, als Reaktion fallende Kurse bei den Anleihen und tendenziell auch eine höhere Variabilität bei den Aktienkursen. Damit brechen für Investoren unsichere Zeiten bei der Anlage in Aktien und Anleihen an. Für Festgeld sollte es mit den Zinsen dagegen im Zuge der Leitzinserhöhung in den USA auch in Deutschland leicht aufwärts gehen und minimal auch bei den Tagesgeld Zinsen. Die EZB wird voraussichtlich erst 2016 die Zinsen erhöhen. Da in der Vergangenheit schnelle Leitzinserhöhungen zu erheblichen Turbulenzen geführt haben, dürften die Notenbanken nur vorsichtig an der Zinsschraube drehen.

 

Trotzdem das Kapital nicht nur in Festgeld anlegen

Anleger sind trotz allem schlecht beraten, freies Geld überwiegend in Festgeld anzulegen. Es scheint absehbar, dass es in einigen Jahren wieder höhere Zinsen geben wird und dann würde das langfristig festgelegte Kapital noch bis zum Laufzeitende eine suboptimale Rendite abwerfen. Darüber hinaus gilt für eine optimale Geldanlage nach wie vor das Prinzip der Diversifikation. Das Kapital eines Portfolios am besten verteilen, auf mindestens 3 Anlageklassen, möglichst sogar auf mehrere, die wenig miteinander korrelieren. Bei der Gelegenheit: Bildung gilt als die „Anlageklasse“ mit der höchsten Rendite überhaupt, was in Anbetracht unserer Wissensgesellschaft wohl nicht verwundern dürfte.

 

Tipp: Sie möchten kurzfristig Geld parken? Kein Problem, denn die Tagesgeldzinsen sind üppig und liegen über der Inflationsrate.

 

 

 

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