Rentieren sich hohe Auslandszinsen

Lohnt es sich, höhere Zinsen im Ausland zu ergattern

beste Zinsen im Ausland lohnen oft nicht

Auf der Suche nach höheren Zinsen bieten sich Anlegern in Deutschland im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Entweder nutzen sie Vergleichsplattformen im Internet für die Anlage in Tagesgelder oder Festgelder über einen Zinsvergleich, oder sie werfen einen Blick über die Landesgrenzen hinaus und suchen nach Auslandszinsen, die über denen in Deutschland rentieren. Den höheren Renditen stehen aber in der Regel zwei Risiken gegenüber.

 Nur im Euroraum entfällt das Währungsrisiko

Die Zinsen in Deutschland sind mies. Viele Bundesanleihen rentieren bei Null Prozent Zinsen und auch auf dem Sparbuch gibt es quasi keinen Ertrag mehr. Höhere Zinsen im Ausland bedeuteten früher, dass man auf der einen Seite den Zinsertrag hatte, bei Währungsanleihen auf der anderen Seite die Wechselkursschwankungen berücksichtigen musste. Zinsen spiegeln auch die Bonität des Schuldners wider. Argentinien war ein Land, welches zu D-Mark Zeiten ein beliebtes Anlageziel deutscher Anleger war. Der südamerikanische Staat begab gerne D-Markanleihen zu höheren Zinsen, als diese in Deutschland marktüblich waren. Viele Jahre waren diese höheren Auslandzinsen auch eine sichere Bank – bis der Andenstaat Ende der 90er Jahre in eine gigantische Wirtschaftskrise abrutschte. Erst kam die Aussetzung der Zinszahlung, dann sah sich das Land nicht mehr in der Lage, seine Anleihen zurückzukaufen. Deutsche Anleger mussten, trotz des Investments in D-Markanleihen, Totalverluste hinnehmen. Auch heute gibt es Länder außerhalb der Eurozone, welche mit überdurchschnittlichen Zinsen europäische und deutsche Anleger mit Euro-Anleihen auf sich aufmerksam machen. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit Argentinien und heute mit Griechenland ist aber höchste Aufmerksamkeit geboten.

 Bieten Währungsanleihen doppelte Chancen?

Mit Risiko: Anleihen im Ausland

Südafrika bot sich in den 90er Jahren ebenfalls als Investment an, Anleihen in Rand waren bei deutschen Anlegern begehrt. Der rasche Absturz der Währung gegen Ende des vergangenen Jahrtausends machte allerdings auch bei Renditen von über zehn Prozent die Investoren-Träume von überdurchschnittlichen höheren Zinsen im Ausland zunichte. Aktuelles Beispiel ist der australische Dollar. Eine derzeit laufende Anleihe, aufgelegt 2007 mit Fälligkeit 2015, bietet bei einem Kurs von 108,64 und einem Nominalzinssatz von 6,25 % p.a. eine Rendite von 2,682 Prozent p.a. (Stand 19.9.12). Damit liegt das Papier leicht über dem Zinssatz bester deutscher Tagesgeldprodukte.

Informationen über Anleihen in Australien finden Sie auch an der australischen Börse.

Zum Zeitpunkt der Emission betrug der Kurs Euro zu Australdollar 1 zu 1,7. Mitte des Jahres 2012 hatte sich das Kursverhältnis allerdings auf 1 zu 1,25 verändert, ein Einbruch um 27 Prozent. Auf die Rendite dieser höheren Zinsen im Ausland zum heutigen Tag berechnet, rentiert das Papier noch mit 2,11 Prozent – der Ertrag rechtfertigt das Währungsrisiko nicht.

 

 

 

 

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